Nicht heimische, sich stark ausbreitende Pflanzenarten, so genannte invasive Neophyten, stellen eine ernsthafte Bedrohung für unsere heimische Artenvielfalt dar. Das Einjährige Berufkraut, Erigeron annuus, ist eine dieser Pflanzenarten. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, kann es bei uns dichte Bestände bilden und so nicht nur heimische Pflanzenarten verdrängen, sondern auch Insekten und Tiere, welche auf diese Pflanzen angewiesen sind.
Aktuell blüht die Pflanze in vielen Wiesen, an Strassenrändern und in Gärten. Sie kann von weitem leicht mit der Kamille verwechselt werden. Das Berufkraut hat jedoch schmalere Blütenblätter als diese und lässt sich mit einer Wuchshöhe bis zu einem Meter und den lanzettförmigen, gezahnten Blättern aus der Nähe gut erkennen.
Damit sich diese Pflanze bei uns nicht stärker ausbreitet, braucht es die Hilfe von allen. Vor dem Mähen lassen sich kleine Bestände am besten durch Ausreissen unter Kontrolle bringen. Ziehen Sie das Berufkraut mitsamt der Wurzel aus dem Boden. Da das einjährige Berufkraut vor allem lokal versamt, ist es wichtig, das Entfernen nicht zu lange hinauszuzögern, da sonst ein Samenvorrat im Boden entstehen kann, aus dem immer wieder neue Pflanzen nachwachsen. Die entfernten Pflanzen können bei dieser Art über die ordentliche Grüngutabfuhr entsorgt werden.
Bonustipp: Da viele invasive Pflanzen bevorzugt gestörte Böden besiedeln, kann es helfen, die offenen Stellen im Boden nach dem Entfernen des Berufkrautes präventiv mit einheimischem Saatgut oder Setzlingen zu bepflanzen und so für mehr heimische Konkurrenz im Boden zu sorgen.
Weitere Informationen:
Verzeichnis «Invasive Neophyten», Jardin Suisse: www.neophyten-schweiz.ch
Beobachtungen von Pflanzen und Tieren melden: www.infospecies.ch