Die Ausstellung im Schweizerischen Blindenmuseum ist ein spannender Lernort, der nicht nur Wissen, sondern auch sinnliche Erlebnisse und praktische Erfahrung vermittelt.
Die Ausstellung ist in vier Themenbereiche gegliedert:
- Selbsterfahrung: Sinneserfahrungen im Dunkelraum und auf dem Sinnesweg
- Entwicklungsschritte: Geschichte der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik
- Lebensperspektiven: Betroffene kommen zu Wort
- Unterrichtsmaterialien: Hilfs- und Lehrmittel produziert in der Blindenschule Zollikofen
Rundgang durch das Museum
Foyer: Die Besucherinnen und Besucher gelangen von der bunten Welt draussen in einen durchgehend grauen Raum. Hier «begrüssen» sie sechs Videoporträts von betroffenen Menschen. Das monochrome Grau erzeugt eine ungewohnte visuelle Wahrnehmung und lässt so die Einschränkung des Sehens auch für Sehende ein Stück weit nachempfinden.
Dunkelraum: Hier erleben Besucherinnen und Besucher ein «Klangspiel» im völlig dunklen Raum. Das Thema Blindheit und Sehbehinderung wird eingeführt: eine junge sehbehinderte Frau erzählt aus ihrem Alltag. Attraktive Taststationen ergänzen das Angebot im Dunkeln.
Dauerausstellung: 120 Sammlungsobjekte aus 200 Jahren Blindenpädagogik des schweizerischen Blindenmuseums sind hier in folgenden thematischen Gruppen ausgestellt: Brailleschrift, Taktile Veranschaulichung, Berufliche Entwicklung, Mobilität und Reisen, Freizeit, Spiel und Sport, Geschichte von Blindeninstitutionen, Technische Entwicklung.
Atelier: An Arbeitstischen liegen Materialien und Informationen bereit zur Selbsterfahrung und zur Vertiefung des Wissens.
Die Pinnwände schliessen den Rundgang mit näheren Einblicken in das Leben von Betroffenen ab.
Zielgruppen
Das Schweizerische Blindenmuseum «anders sehen» will schweizweit die breite Öffentlichkeit erreichen, Betroffene wie Angehörige, Fachpersonal, Lernende, Studierende und alle Interessierten ansprechen und für möglichst viele Menschen hindernisfrei zugänglich sein.
Das Schweizerische Blindenmuseum «anders sehen» bietet Schulen, Fach- und Hochschulen einen schulexternen Lernort, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch sinnliche Erlebnisse und Freude am Erkunden. Die Workshops für Schulklassen der Volksschule orientieren sich am Lehrplan 21 und sind nach dem Praxisleitfaden «ein Museum für die Schule» vom Verein der Museen im Kanton Bern aufgebaut.
Die Ausstellung baut auf einem Mediaguide in vier Sprachen mit unterschiedlichen Rundgängen für die verschiedenen Bedürfnisse auf, so dass direkt Betroffene einen barrierefreien Zugang zum Schweizerischen Blindenmuseum erhalten.
Das Schweizerische Blindenmuseum erhielt 2022 anlässlich der Preisverleihung beim Europäischen Museums Award (EMYA) eine Auszeichnung (Special Commendation).
Kontakt:
Schweizerisches Blindenmuseum
Höheweg 10, 3052 Zollikofen
Silvia Brüllhardt, Leitung Museum
+41 31 910 25 85, +41 79 398 36 33
s.bruellhardt@blindenmuseum.ch