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Kulturspur 2007

Zwei lange Nächte und ein Tag: Der 29. und 30. Juni werden viele der 2'000 Besucherinnen und Besucher in bleibender Erinnerung behalten. 1 Dorf, 5 Ateliers, 40 Konzerte, 51 Ausstellungen - Kultur pur, made in Zollikofen!
Was bedeutet Kulturspur? Zum einen, unter all den Ausstellungen seinen eigenen Weg finden; zum andern aber auch, Spuren zu hinterlassen. Das Künstlerduo Ursula Hostettler und Adrien Rihs machten letzteres möglich, indem sie einen Teppich mit 100 Fussabdrücken von Besuchenden herstellten. Gemeinderat Michel Cotting ist einer der 100, die ihren Fuss in der Walk of Fame verewigen (siehe auch http:/www.walkoffame.ch). Das also wäre eine mögliche Kulturspur. Die meisten Besuchenden hatten allerdings nicht das Bedürfnis, Spuren zu hinterlassen, sondern sich auf Fährtensuche zu begeben. Zum Beispiel bei Alt-Gemeinderat Willi Baumgartner im Zentralschulhaus. Die Fährte führt für einmal nicht zu James Bond, sondern zu dessen Bruder Gregory Bond, der in Zollikofen auch eine Galerie führt, hier aber in der Sekundarschule ausstellt. Bei Franziska Reber im Sek. Klassentrakt gibts exotische "Gringe" - nicht aus dem Amazonas, sondern aus Zollikofen. Im Sek. Spez.-Trakt oder heisst es Spez.-Trakt Sek oder Trak Spez.-Sek?...dort jedenfalls stiessen Fährten-Suchende auf die Ölgemälde von Maja Février und natürlich auf die Künstlerin selbst. Der Cartoonist Pfuschi war mit seinen Live-Darbietungen ein echter Renner im Ausstellungszentrum der Schulanlagen. Er wohnt und arbeitet in Bern, ist aber in Zollikofen aufgewachsen (siehe http://www.pfuschi-cartoon.ch). He, von wo kommt ihr denn her? Entdeckt im Treppenaufgang zum Kufazoo - unbekannte Urheberschaft. Vielleicht handel es sich hier um die obligatorische Brandwacht. Josette Hirsiger ist nicht nur eine grossartige Künstlerin, sondern hat auch viel zum Einbezug des Kufazoo in die Kulturspur beigetragen. Danke! Kufazoo? Die Kulturfabrik Zollikofen, untergebracht in den ehemaligen Fabrikhallen der Cellwar an der Bernstrasse. Jetzt sind dort etwa 30 oder mehr Ateliers eingerichtet. Der Mann steht unter Druck, besser gesagt, er ist ein Druckprofi, der im Kufazoo während der Kulturspur auch Workshops anbietet. Auch Markus Lehman gewährt im Kufazoo Eintritt in andere Welten. Auf die Abbildung seiner Stützlisex-Kabine wird allerdings verzichtet, nicht aus Scham, sondern weil das Ganze eben kostenpflichtig ist. Ihnen bleibt nichts anderes übrig als selber vorbei zu gehen...Kultur pur! Nicht alle vom Kufazoo sind "Ortsfremde". Elisabeth Bart ist eine echte Zolliköflerin - zumindest wohnt sie dort. Nein, das ist nicht die Hutmacherin Beatrix Kaufmann. Da sie gerade nicht in ihrem Kufazoo-Atelier ist, übernimmt ein Nachwuchstalent den Job. "Design ist alles", sagt Ludewig in seiner Kufazoo-Werkstätte. Für alle verletzen Herzen: Es ist nicht immer tragisch, einen Korb zu erhalten - zumindest nicht beim Korbflechter Niklaus Prantl, hier in seinem Kufazoo-Atelier. "Hei Fotograf, könntest du jetzt bitte auch mal was zu den Konzertveranstaltungen zeigen?", sagt Beat Waldmeier. Sein Wunsch sei mein Befehl. Schliesslich - das sieht doch jeder - ist Waldmeier König beziehungsweise Co-Präsident des OK Kulturspur, kurz ein COPROK - hier in Begleitung der Hofköchin Tamara Giger. Darfs etwas klassische Unterhaltung mit Sereina Imboden und Heinz Keller sein? ...oder traditionelle kurdische Musik mit Halit Aksak? ...oder wie wärs mit Rock und Pop der j mandie'S meet Zollikofen? Es handelt sich hier um ein Projekt von angehenden SozialpädagogInnen aus Bern, die eine Gruppe von Musikerinnen und Musikern der Blindenschule mit solchen der Sekundarschule zusammengebracht haben. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren jedenfalls begeistert.
...oder doch lieber Lieder und Arien mit Silvia-Kristina Hadorn? Hier erfährt man endlich auch Neuigkeiten zur Affäre zwischen Dornröschen und dem Froschkönig. Echt wahr! (Frau Hadorn ist übrigens auch Dirigentin des Kirchenchors Zollikofen.) Manche mögens mit Jazz-Groove. Wer bei diesem Trio akutes Herzrasen bekommt, hat Glück: Toni Bütler kann nicht nur berauschend in die Tasten greifen, sondern ist auch Arzt. Übrigens: Der Jazz-Arzt Toni Bütler ist mit dem hier abgebildeten Maler René Bütler nicht verwandt. Ihn konnte man auf dem Atelierrundgang Zuhause besuchen. Der Mann ist phänomenal: In nur 20 Minuten bringt er es fertig, einem das Wesen der abstrakten Kunst eingängig zu erklären. "In meinen Bildern", so Bütler weiter, "strebe ich an, alternative Wirklichkeiten aufzuzeigen und innere Welten darzustellen."  Ebenfalls auf dem Atelierrundgang, der durch einen Bus-Shuttle-Dienst sicher gestellt war, konnten Interessierte  Lisa Balmer besuchen. Sie ist nicht nur eine talentierte Malerin, sondern pflegt auch das Erbe ihres verstorbenen Sohnes und Holzplastikers Hans A. Balmer. Achtung: Bissige Kazte! Stimmt nicht, die ist handzahm und gehört einer der zahlreichen grossen Holzmadonnen, die Hans A. Balmer geschintzt hat und bei Lisa Balmer ausgestellt sind. Schmucke Sache meint Daniela Christen im Türmli, und das ist durchaus wörtlich gemeint. Auch das ist schmuck: Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I stellen an ihrer Vernissage nicht nur ihr eigenes Buch zum Thema Begegnungen vor, sondern haben auch ein Schulorchester, das zum Verweilen einlädt. Wer von handgestrickter Kunst spricht, muss nicht unbedingt Geringschätzung zum Ausdruck bringen - zumindest nicht beim Besuch der Damen von der Webstube Zollikofen, die im Türmli ihr Schaffen vorstellen. René Merki setzt auf Pilzsymbolik. Die Symbolik vorne im Bild erkennt jeder: Das ist ein Kaffegabeltrichterling - stimmt's?! Auch das Festzelt gehört zur Spurensuche. Pilzsymboliker René Merki würde in diesem Bild möglicherweise eine Ansammlung von Hopfenröhrlingen in idealem klimatischem Umfeld erkennen. Losgelöst von Pilzerfahrungen ist die Deutung etwas profaner: Im Vordergrund sitzen Gemeindepräsident Stefan Funk und Gemeindeschreiber Roland Gatschet in zauberhafter Begleitung. Man beachte auch das leere Pet-Gefäss (Tischmitte), doch woher kommt der Rotstich im Bild? Nun ist es aber Zeit für etwas Rap mit Rapublik. Yo man! Vorbei die Zeiten des konzentrierten Lauschens auf ungepolstertem Konzertgestühle. Wie sagten doch schon unsere Grossmütter? "Hip Hop, don't stop!" Hier mit dem Mädchenteam von Roundabout. Nun, es gibt auch noch die geschlossene Art des Tanzens, zum Beispiel mit dem Folkensemble der Musikschule Zollikofen-Bremgarten und der Volkstanzgruppe Mattelüt aus Bern. "War das schon alles?", fragt sich Zollikofens Finanzverwalter und OK-Mitglied Daniel Bichsel mit Blick auf das Programm. Yo man! Das wars! Kulturspur: Ein echter Flash! "Was bleibt - von der Antike bis in unsere Tage, ist der Wunsch, Spuren zu hinterlassen, in den Menschen lebendig geblieben...", zitiert nachdenklich Mikrofon-Verantwortlicher Markus Bacher aus der Eröffnungsrede von Ursula Bühler, die wie er Mitglied der Kulturkommission ist und zudem noch als Co-Präsidentin des OK waltete. "...Lebensspuren, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass unser Leben zu kurz ist", vervollständigt Info-Stand-Chefin Nicole Zeiter, ebenfalls von der Kulturkommission, Bühlers Worte. Was folgt, ist besinnliches Schweigen.